Open Source

Fertig gehackt – OpenStreetMap Hackweekend im Rückblick

Bei der September-Ausgabe 2015 des Berliner OSM-Hackweekends trafen sich im Büro 2.0 wieder ganz normale Mitmenschen um gemeinsam OSM voran zu bringen. Auch wenn die Veranstaltung als Hackweekend bezeichnet wird und somit den Bezug zum Hacken herstellt, dürfte der Charakter eher an ein lockeres Arbeitswochenende erinnern. Aus der Schulzeit in der DDR ist vielleicht noch der Subbotnik bekannt oder der Arbeitseinsatz im Garten von Freunden ist wo möglich ein besserer Vergleich. Der Fokus liegt nicht auf dem Finden und Fixen von Sicherheitslücken, wie man es von wohl vom umgangssprachlichen Hacker erwarten würde. Die Arbeitsatmosphäre ist sehr locker und informell und dient vor allem dem Austausch von Erfahrungen.  Das dabei auch Fortschritte und Verbesserungen erzielt werden, ist ein positiver Nebeneffekt.

Sehr aktuell zum Tagesgeschehen passt die Arbeit von Tobias (User tbsprs) zum Thema Altkleiderkontainer und Trödelmärkte. Für die Sammelkontainer gibt es eine Onlinekarte für eine schnelle Übersicht. Für die Märkte ergab sich eine große Hürde. Die von der Stadt veröffentlichten Daten müssen erst geocodiert werden. Leider enthalten die Adressangaben überwiegend keine postalischen Adressen. An dieser Stelle ist also noch Handarbeit notwendig.

osmbuildings_gl

OSMBuildings GL-Ansicht

Für OSMBuildings hat Jan die Darstellung von Relation-Objekten in der WebGL-Ansicht verbessert und er fasst die Arbeit wie folgt zusammen:

Ich hatte mir vorgenommen, mich kurz zusammen mit Tom (User Polarbear) an das leidige Thema Relationen zu setzen.
Daraus ist eine tatfüllende Aktivität geworden, dank derer nun alle absehbaren möglichen und unmöglichen Fälle in OSM Buildings abgebildet werden können.
Noch einmal großen Dank an Tom aber auch die findigen Mapper, die unsere Anstrengungen erst nötig gemacht haben

Besonders gefreut hat uns die Anwesenheit von Michael (User Nakaner), der im Rahmen seiner “Deutschlandpasstour 2015” zusammen mit Alexander (User Rurseekatze) in Berlin beim Stammtisch und dem Hackweekend Station gemacht hat. Eine ausführliche Beschreibung (Teile 1,2,3) wurde im Forum der Eisenbahnfreunde veröffentlicht.

SVG Extrakt von BBBike.org

Der Extraktdienst von Wolfram und Slaven BBBike.org wurde um eine Vektorausgabe im SVG-Format erweitert. Es stehen insgesamt 5 Kartenstile (google, hiking, mapnik, night, wireframe) zur Auswahl.

Bei der Wheelmap wurde an dem Problem zu großer Änderungsdatensätze gearbeitet. Wer in OSM die Änderungen verfolgt, wird sicherlich von dem User wheelmap_visitor  gehört haben. Dieser Account wird benutzt um die anonymen Änderungen der Wheelmap in OSM einzupflegen. Technisch bedingt kann es dabei zu Änderungsdatensätzen mit einem sehr großen geographischen Fußabdruck kommen. Wodurch leider die Arbeit der User erschwert wird. Mit der Entwicklung von Marcus (User Roald-Linus) wird dem in Zukunft Abhilfe geschaffen.

Das nächste Hackweekend in Berlin wird erst wieder im nächsten Jahr stattfinden. Termine und weitere Details werden noch erarbeitet. Wer so lange nicht warten möchte, hat im Oktober die Möglichkeit nach Karlsruhe zum dortigen Hackweekend zu fahren.

 

Themen des WochenendesLars, Tobias, MarkusJan, Tom, Michael

Wahlprüfstein zur Bundestagswahl 2013: FDP

Ausgangspunkt waren unsere Fragen zu OpenSource und Freien Standards, die wir am 21. Mai 2013 an die verschiedenen Parteien sendeten. Am 26. Juni 2013 antwortete die FDP:

  1. Gibt es in Ihrer Partei bzw. in Ihrem Wahlprogramm Lösungsansätze zum besonderen Umgang mit ideellen Gütern? Wenn ja, wie sehen diese aus?

    Das Urheberrecht in der Informationsgesellschaft muss technikoffen sein und die unterschiedlichen Lizenzmodelle diskriminierungsfrei nebeneinander bestehen lassen. Die Wahlfreiheit der Urheber, wie sie ihre Werke vermarkten möchten, wollen wir sichern und den Rechtsrahmen des Urheberrechts so gestalten, dass er offen bleibt für kreative Verwertungsmodelle.
  2. Gibt es in Ihrer Partei bzw. in Ihrem Wahlprogramm Vorschläge zur Förderung der Free Software und Open Source Bewegung als praktische Lösung zur Verbreitung ideeller Güter?

    Beides soll nebeneinander bestehen können. Urheber müssen selbst entscheiden, welcher Rahmen für sie der richtige ist. So soll es Lizenznehmern möglich sein, sich für eine Alternative zu proprietären Lizenzen zu entscheiden.
  3. Benutzen Sie zur Organisation Ihrer Partei/Ihrer Fraktion vorzugsweise Freie Software? Wenn nicht, planen Sie, kommerzielle Produkte durch Freie Software zu ersetzen und wenn ja, in welchem Zeitraum?

    Im Zuge unserer offenen und öffentlichen Programmdebatte zur Erarbeitung des FDP-Bürgerprogramms 2013 haben wir uns mit verschiedenen Softwarelösungen für die Online-Debatte beschäftigt. Wir mussten allerdings feststellen, dass unsere Anforderungen – auch bedingt durch das Parteiengesetz – nicht mit den vorhandenen Angeboten kompatibel waren. Wir prüfen grundsätzlich, inwiefern Freie Software für uns nutzbar ist, sind jedoch durch sehr spezielle Anforderungen und nur eine relativ kleine Zahl von Nutzern auf bestehende und kostenpflichtige Angebote beschränkt.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Dennis Schmidt-Bordemann
Leiter Abteilung Strategie, Dialog und Kampagnen

FDP-Bundesgeschäftsstelle
Thomas-Dehler-Haus
Reinhardtstraße 14
11117 Berlin

T: 030 284958-50
M: 0176 32217098
F: 030 284958-52
schmidt-bordemann@fdp.de

Wahlprüfstein zur Bundestagswahl 2013: Die LINKE

Ausgangspunkt waren unsere Fragen zu OpenSource und Freien Standards, die wir am 21. Mai 2013 an die verschiedenen Parteien sendeten. Am 22. Mai 2013 antwortete die Parte Die LINKE:

Im Leitantrag des Parteivorstandes zum Bundestagswahlprogramm steht:

Für ein offenes und freies Internet: digitale Spaltungen bekämpfen

Mit dem Internet hat sich verändert, wie Menschen produzieren, kommunizieren und mit Informationen umgehen.  Das Netz kann solidarisches Handeln und neue soziale Ökonomien ermöglichen; diese Tendenzen wollen wir fördern und die Möglichkeiten der politischen Partizipation erweitern. Aber es gibt auch vielfältige Gefahren: Kommerzielle Soziale Medien sind demokratischer Kontrolle entzogen, ihre Datensammlungen gefährden die informationelle Selbstbestimmung. Geschäftsinteressen bedrohen die Neutralität und Gleichbehandlung aller Nutzerinnen und Nutzer. Die staatliche Überwachung nimmt zu.

Für DIE LINKE ist Netzpolitik Gesellschaftspolitik. Wir wollen, dass das Internet als Raum der sozialen Innovation offen bleibt. Wissen soll produktiv weiter verwendet werden dürfen. Das muss mit dem Recht der Schöpferinnen und Schöpfer geistiger Werke auf angemessene Bezahlung in Einklang gebracht werden. Wir wollen diese Fragen in einem modernen Patent- und Urheberrecht regeln. Die privatwirtschaftliche Aneignung von Wissen in Form von Urheber- und Patenrechten darf nicht zur ökonomischen oder kulturellen Entwicklungsschranke werden.

Wir fordern eine Reform des Urhebervertragsrechts, damit Kreative ihre Ansprüche auf angemessene Vergütung wirksam durchsetzen können. Wir setzen uns für neue Lizenz- und Vergütungsmodelle (Creative Commons, Kulturwertmark, Crowdfunding) sowie für eine umfassende Reform der Verwertungsgesellschaften ein.

Die Verlängerung urheberrechtlicher Schutzfristen wollen wir umkehren und Grundlagen für faire, nichtkommerzielle Nutzungsmöglichkeiten schaffen. Die Kriminalisierung ganzer Nutzergruppen lehnen wir ab. Den überzogenen und massiven Einsatz von Abmahnungen gegen Bürgerinnen und Bürger wegen vermeintlicher Urheberrechtsverletzungen wollen wir stoppen, indem wir Abmahnungen auf kommerziellen Missbrauch und tatsächliche Rechtsverletzungen eingrenzen und die Anwaltsgebühren deckeln. Nichtkommerzielle Nutzungshandlungen in Tauschbörsen sollen erlaubt sein. Wir fordern ein Recht auf Weiterverkauf von digitalen Kulturgütern. Wir lehnen ein Leistungsschutzrecht für Presseverlage ab.

Wir verstehen den Zugang zum Internet als Bestandteil des soziokulturellen Existenzminimums und der Daseinsvorsorge. Kurzfristig wollen wir den egalitären Zugang zum Netz technisch sichern und gesetzlich verankern:

  • Die Sicherung der Netzneutralität ist – wie die Versorgung mit Wasser und Strom – eine wichtige infrastrukturelle Aufgabe, die nicht der Steuerung durch den Markt überlassen bleiben darf.
  • Zensur und Netzsperren wollen wir verhindern. Wir wollen die Privatisierung der Rechtsdurchsetzung im Netz stoppen und die Deep Packet Inspection, d. h. den Blick in die Datenpakete durch Netzbetreiber und Provider oder staatliche Stellen, unterbinden.

Wir wollen die demokratischen und sozialen Potenziale, die die digitale Revolution ermöglicht, freisetzen:

  • Wir setzen uns ein für eine umfassende Nutzung von „Open Data“, in der die Persönlichkeitsrechte gewahrt bleiben. Datenbestände von Verwaltungen, Behörden und öffentlichen Unternehmen sollen im Internet unter freien Lizenzen und in maschinenlesbarer Form zugänglich gemacht werden.

Wir wollen den Datenschutz stärken und das Recht auf Anonymität im Netz erhalten:

  • Die Möglichkeit zur Nutzung von Diensten und Anwendungen darf nicht von einer Einwilligung in die Datenerhebung oder -weitergabe abhängen. Wir setzen uns für datenschutzfreundliche Technik („Privacy by Design“), für datensparsame Grundeinstellungen („Privacy by Default“) bei Webdiensten, Smartphones, Tablet-Computern und Apps sowie für das Recht ein, die eigenen Daten „mitzunehmen“ (Datenportabilität) oder zu löschen.
  • Digitale Rasterfahndungen und Vorratsdatenspeicherung wollen wir verbieten.
  • Software und Geräte, mit denen Internetnutzerinnen und -nutzer verfolgt und Internetsperren errichtet werden können, dürfen nicht exportiert werden. Zwischen Polizei und Nachrichtendiensten muss eine klare Trennung sichergestellt werden. Wir wollen einen gleichberechtigten Zugang aller Menschen zum Netz. Dafür ist eine flächendeckende Breitbandversorgung gerade in strukturschwachen Regionen und für alle sozial wie gesellschaftlich Benachteiligten vonnöten.
  • Wir wollen Breitband-Internetanschlüsse in den gesetzlichen Universaldienst aufnehmen und dabei eine Mindestbandbreite von zunächst 10 Mbit/s gesetzlich festschreiben und diese Mindestbandbreite den technischen Standards in regelmäßigen Abständen anpassen. Weiter wollen wir Kommunen und Freifunkinitiativen fördern, damit diese kostenfreie und autonome Funknetze einrichten. Die sogenannte Störerhaftung ist dahingehend zu ändern, dass es erlaubt wird, Internetanschlüsse mit anderen jederzeit zu teilen.

Den Ausschluss sozial Benachteiligter aus der digitalen Kommunikation wollen wir beenden, internetfähige Endgeräte als Teil des soziokulturellen Existenzminimums anerkennen, Informations- und Partizipationsangebote barrierefrei gestalten.

Langfristig wollen wir neue Modelle der Finanzierung kreativer Werke etablieren. Freie Software und offene Technologien wollen wir fördern und unabhängige Bloggerinnen und Blogger sowie innovative Online-Plattformen unterstützen. Wenn digitale Medieninhalte und neue Formate gemeinwirtschaftlich gefördert werden, müssen sie dauerhaft frei zur Verfügung stehen.

Schlechte Arbeitsbedingungen, unfaire Löhne, ökologisch und gesundheitlich untragbare Zustände in den IT-Zuliefer- und Produktionsbetrieben, in der Gewinnung und Verarbeitung von unentbehrlichen Metallen und seltenen Erden müssen ein Ende haben. Deshalb setzen wir uns international für Fair-Work in der IT-Industrie ein.

Mit freundlichen Grüßen

Tanju Tügel

Bundesgeschäftsstelle der Partei DIE LINKE Bereich Bürgerdialog/Medien/Öffentlichkeitsarbeit

Kleine Alexanderstr. 28

10178 Berlin

Tel.: 030-24009-542

Fax: 030-24009-777

www.die-linke.de

Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2013

Am 22. September 2013 findet die Wahl zum Deutschen Bundestag statt. Wir fragten daher die einzelnen Parteien, wie deren Position zum Thema OpenSource und Freie Standards aussieht:

Sehr geehrte Damen und Herren,

in Vorbereitung auf die Bundestagswahlen interessiert uns die Position Ihrer Partei zur Free Software und Open Source Bewegung. Diese Frage schließt im Grunde den generellen Umgang mit ideellen Produkten und Daten ein, die aufgrund ihrer ökonomischen Besonderheit (Reproduktionskosten nahezu Null) nicht effektiv mit traditionellen marktwirtschaftlichen Mechanismen erschlossen werden können. Um der wachsenden Bedeutung ideeller Güter im Alltag und im gesellschaftlichen Leben gerecht zu werden, sind neue Lösungen erforderlich, zu denen wir von Ihnen Auskunft wünschen. Im Einzelnen haben wir dazu folgende Fragen:

  1. Gibt es in ihrer Partei bzw. in Ihrem Wahlprogramm Lösungsansätze zum besonderen Umgang mit ideellen Gütern? Wenn ja, wie sehen diese aus?
  2. Gibt es in ihrer Partei bzw. in Ihrem Wahlprogramm Vorschläge zur Förderung der Free Software und Open Source Bewegung als praktische Lösung zur freien Verbreitung ideeller Güter?
  3. Benutzen Sie zur Organisation ihrer Partei/Ihrer Fraktion vorzugsweise Freie Software? Wenn nicht, planen Sie, kommerzielle Produkte durch Freie Software zu ersetzen und wenn ja in welchem Zeitraum?

Diese Anfrage sendeten wir am 21. Mai 2013 an die CDU, FDP, SPD, Bündnis90/Grüne, Die Linke, Piraten, AfD und NPD. Nun sind erste Antworten bei uns eingetroffen, die wir Stück für Stück online stellen. Bislang haben sich Die Linke, Bündnis90/Grüne und die FDP geäußert.

Wir sind nicht die einzigen, die neugierig sind, was die Parteien zu bieten haben. Ähnliche Artikel finden sich bei Heise und bei der Free Software Foundation Europe (FSFE):

B20 Knowledge Space extra: Open.Sales IT

Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe B20 Knowledge Space:

Franciska Lion-Arend: Open.Sales IT

Neuer Auftrag ante portas! Oder: Wie man keinen Vertrieb macht, sondern einen Vertrieb hat und machen lässt…

Ganz klar: jedes Unternehmen, jeder Selbständige sollte “Vertrieb machen”. Jeder neue Auftrag heißt: Umsatz. Aber welcher Programmierer oder welches Entwickler-Team hat schon Lust oder Zeit, sich mit “unverständigen” Kunden herumzuschlagen?

Wie das Outsourcing von Vertriebsaufgaben funktioniert, sodass man sich auf die”eigentlichen” Aufgaben konzentrieren kann, was Open-Sales.IT so anders macht, als “normale” Agenturen und warum das nützlich ist, darum dreht es sich in diesem interaktiven Vortrag.

Über Franciska Lion-Arend

Franciska Lion-Arend, Initiatorin von Open-Sales.IT, ist Kommunikationswissenschaftlerin, Informatikerin, gelernte Industriekauffrau und erfahrene Unternehmerin. Seit 2008 setzt sie in ihrem eigenen Unternehmen Open Source Software ein. Die Community hat sie erstmalig 2009 auf dem LinuxTag im Blick gehabt, im Rahmen der Videodokumentation für LinuxTag-TV. Aus ihren verschiedenen Funktionen entstand eine neue Form der Mehrsprachigkeit. Sie übersetzt inzwischen fließend Technik-Sprech in Anwender-Sprech oder Investoren-Sprech.

Der Vortrag findet statt:

Büro 2.0, Konferenzraum im 1. Stock
Mittwoch, den 7. November 2012, 19:00-20:00 Uhr
Weigandufer 45
12059 Berlin

Die Teilnahme ist kostenfrei. Wir freuen uns auf Euer Kommen.

Nachtrag:
Zusammenfassung zum Event auf der Webseite von Open.Sales IT
Folien zum Vortrag