Open Data

OpenStreetMap Hackweekend Berlin Schönwetterausgabe

OpenStreetMap Hackweekend Berlin Schönwetterausgabe

Das letzte April-Wochenende 2016 wurde nicht nur von der Sonne sondern auch von insgesamt 14 OSM-Interessierten genutzt um auf dem OSM-Hackweekend Berlin das Büro 2.0 mit Leben zu füllen. Besonders erfreulich ist es, wenn auch Nicht-Berliner zu uns kommen. Aus Dresden, Münster und Bielefeld machten sich diesmal wieder Teilnehmer auf den Weg nach Berlin.

Ein Thema an diesem Wochenende war die Verbindung zu Communities in unsere Nachbarstaaten. Auf der kommenden State of the Map CZ + SK 2016 in Brünn wird die tschechische und slowakische Community über 3D-Mapping, Wanderwege und die Zukunft des Portals openstreetmap.cz diskutiert. Von der deutschen Community wird Jan Marsch einen Vortrag über sein Projekt OSMBuildings halten. Zusätzlich sind auch Workshops geplant.

In der Dresdner Community gibt es Bestrebungen für einen grenzübergreifenden  Austausch. Durch die günstige Lage Dresdens und die dadurch sehr gute Erreichbarkeit sowohl aus Polen als auch Tschechien entstand die Idee einer gemeinsamen Veranstaltung. Aktuell gibt es noch nichts konkretes zu berichten, wer sich informieren oder gar etwas beitragen möchte findet auf der Dresdner OSM-Mailingliste Gehör.

Um das Projekt MapOSMatic ist es in letzter Zeit etwas ruhig geworden. Zumindest die Aktivitäten im öffentlichen Repository und der Mailingliste sind fast auf Null zurück gegangen. Dank Open Source ist der Code jedoch für jedermann verfügbar und kann angepasst sowie verbessert werden. Davon Gebrauch gemacht hat Hartmut Holzgraefe. Er hat eine eigene, auf Deutschland begrenzte Instanz aufgesetzt. Inklusive notwendigen Updates wie man dem Github-Repository entnehmen kann. Mit dieser Entwicklung wurde auch der Generator für Umgebungskarten ermöglicht. Mit ihm können Karten für ein Stadtgebiet mit wichtige POIs aus den Kategorien Nahverkehr, Gesundheit und Einkaufen erzeugt werden. Weitere POIs können individuell hinzugefügt werden z.b. durch das Nachladen eines Overpass-API-Ergebnisses. Für den Neuköllner Südring wurde mit Hilfe der Dokumentation  eine Beispielkarte (PDF) erstellt. Für Interessierte zur Overpass-API sei hier nochmal Overpass-Turbo erwähnt, ein Editor zur Erstellung von Abfragen.

Wofür Open Data genutzt werden kann zeigte bereits im Jahr 2015 Anita Graser mit einem Mashup zum Thema Glücksspiel und Schulen (Hintergrund) für die Stadt Wien. Der Berliner Tobias Preuss, bekannt u.a. durch die Android-App Umweltzone (Code), setzte die gleiche Idee für Berlin um. Auf dem Screenshot ist QGis zusehen mit einer OSM-Hintergrundkarte und Spielhallen und Spielplätzen. Im Datenportal von Berlin findet man ebenfalls einen Datensatz zum Spielplatzbestand. Um die Spielplätze wurde ein Puffer erzeugt. Die Ansicht visualisiert ob bzw. wie viele Spielhallen (Sterne auf der Karte) in diesem Bereich liegen.

Die Zeit des Hackweekends wurde intensiv für Diskussionen genutzt. Dabei entsteht nicht immer unmittelbar ein fertiges Produkt zum Vorzeigen. Wichtig ist der Erfahrungsaustausch der Teilnehmer untereinander und dieses Mal empfand ich ihn als besonders intensiv.  Im diesjährigen Google Summer of Code arbeit Darya Golovko an einem Plugin für den OSM-Editor JOSM zur einfachen Erfassung von Objekten des ÖPNV. Auch die Geldautmatenkarte von Marcus Bleil wurde aktualisiert und zeigt die gemappten Geldautomaten in den Kategorien Volksbanken, Sparkassen, Cashgroup sowie andere Banken der Umgebung an.

Das nächste Hackweekend Berlin ist für den 15./16. Oktober 2016 geplant, einen Tag nach dem 100. Berliner OSM-Stammtisch.

Verpflegung und Internet sind zwei wichtige Zusaten für ein Hackweekend.IndoorpanoramaBlick hoch zur Terasse des Büro 2.0Dank Sonnenschein wurde auch viel Zeit auf der Terasse verbracht.Spielhallen vs. Spielplätze

Rückblick auf das OpenStreetMap Hackweekend Februar 2016

Am ersten Februarwochenende trafen sich in den Räumlichkeiten des Büro 2.0 erneut OpenStreetMapler. Dabei beschränken sich die Themen nicht nur auf das Mapping von Geodaten. Inzwischen spricht man vom OSM-Universum, weil die Vielfalt der Daten zu einem bunten Strauß an Werkzeugen, Anwendungen und Auswertungen geführt hat. Es sind auch nicht die üblichen Hardcore-Nerds die sich hier an einem Wochenende zusammen finden. Andere Projekte und auch Firmen nutzen OSM bereits in ihrem Alltag und dabei entstehen oftmals Wünsche und Verbesserungsvorschläge. Auch darüber kann bei einem Hackweekend ausführlich diskutiert werden.

Insgesamt kamen 19 OSMer aus dem 500km Umkreis rund um Berlin. An Vector Tiles arbeiteten Thomas und User ubahnverleih. Letzterer ging bei der Aufzugschallenge als einer der Gewinner mit einem Prototypen einer Indoor-Karte hervor. Siehe auch Mindbox Berlin. An einem neuen Release für Nominatim (Changelog) haben Sarah und Marc gearbeitet. Marcus hat für Wheelmap eine Lösung für die Vermeidung von sehr großen Changesets fertig gestellt. Die Adressauswertung von Christopher kann zu einer Stadt bzw. Gebiet eine Liste aller in OpenStreetMap erfassten Adressen ausgeben. Darüber hinaus werden mögliche Fehler in der Adresserfassung angezeigt, mit dem Ziel die Daten stetig zu verbessern.

Taginfo wurde von Jochen weitergepflegt. Während des Wochenendes stellte sich heraus, das das Feature “Projects” bisher gar nicht weiter aufgefallen ist unter den Teilnehmern. Mit diesem Feature haben Entwickler von Kartenstilen oder beliebigen OSM-Anwendungen die Möglichkeit zu beschreiben, welche Tags ihr Kartenstil/Anwendung benutzt.

Jan von OSMBuildings verbessert fortlaufend seine Biliothek. Das letzte Projekt zeigt “Berlins neue Skyline“, eine Anwendung die das digitale Stadtmodell von Berlin benutzt um den Stand der Bebauung vor 1990, nach 1990 und zukünftige Planungen in 3D zu visualisieren.

Nicht alle Entwicklungen die im Rahmen des Hackweekends stattfanden enden in einem Prototypen oder gar einer fertigen Anwendung. Auch die unscheinbaren Aufgaben wie die Verbesserung des Codes oder der Erstellung von Dokumentationen tragen zur stetigen Verbesserung und dem Ausbau des OSM-Universums bei. Wer neugierig geworden ist kann sich gerne für eines der nächsten Hackweekends anmelden. Die Termine stehen schon fest. Ende April am 30.04 & 01.05. sowie am 15./16.10. finden weitere Veranstaltungen in Berlin statt. Wem dies zu lange dauert, der kann auch gerne nach Karlsruhe fahren, dort findet am letzten Februar-Wochenende ein weiteres Hackweekend statt.

IndoorpanoramaKonzentriertes ArbeitenKonzentriertes NachdenkenKonzentrierter SpaßKonzentrierte Prozente

Fertig gehackt – OpenStreetMap Hackweekend im Rückblick

Bei der September-Ausgabe 2015 des Berliner OSM-Hackweekends trafen sich im Büro 2.0 wieder ganz normale Mitmenschen um gemeinsam OSM voran zu bringen. Auch wenn die Veranstaltung als Hackweekend bezeichnet wird und somit den Bezug zum Hacken herstellt, dürfte der Charakter eher an ein lockeres Arbeitswochenende erinnern. Aus der Schulzeit in der DDR ist vielleicht noch der Subbotnik bekannt oder der Arbeitseinsatz im Garten von Freunden ist wo möglich ein besserer Vergleich. Der Fokus liegt nicht auf dem Finden und Fixen von Sicherheitslücken, wie man es von wohl vom umgangssprachlichen Hacker erwarten würde. Die Arbeitsatmosphäre ist sehr locker und informell und dient vor allem dem Austausch von Erfahrungen.  Das dabei auch Fortschritte und Verbesserungen erzielt werden, ist ein positiver Nebeneffekt.

Sehr aktuell zum Tagesgeschehen passt die Arbeit von Tobias (User tbsprs) zum Thema Altkleiderkontainer und Trödelmärkte. Für die Sammelkontainer gibt es eine Onlinekarte für eine schnelle Übersicht. Für die Märkte ergab sich eine große Hürde. Die von der Stadt veröffentlichten Daten müssen erst geocodiert werden. Leider enthalten die Adressangaben überwiegend keine postalischen Adressen. An dieser Stelle ist also noch Handarbeit notwendig.

osmbuildings_gl

OSMBuildings GL-Ansicht

Für OSMBuildings hat Jan die Darstellung von Relation-Objekten in der WebGL-Ansicht verbessert und er fasst die Arbeit wie folgt zusammen:

Ich hatte mir vorgenommen, mich kurz zusammen mit Tom (User Polarbear) an das leidige Thema Relationen zu setzen.
Daraus ist eine tatfüllende Aktivität geworden, dank derer nun alle absehbaren möglichen und unmöglichen Fälle in OSM Buildings abgebildet werden können.
Noch einmal großen Dank an Tom aber auch die findigen Mapper, die unsere Anstrengungen erst nötig gemacht haben

Besonders gefreut hat uns die Anwesenheit von Michael (User Nakaner), der im Rahmen seiner “Deutschlandpasstour 2015” zusammen mit Alexander (User Rurseekatze) in Berlin beim Stammtisch und dem Hackweekend Station gemacht hat. Eine ausführliche Beschreibung (Teile 1,2,3) wurde im Forum der Eisenbahnfreunde veröffentlicht.

SVG Extrakt von BBBike.org

Der Extraktdienst von Wolfram und Slaven BBBike.org wurde um eine Vektorausgabe im SVG-Format erweitert. Es stehen insgesamt 5 Kartenstile (google, hiking, mapnik, night, wireframe) zur Auswahl.

Bei der Wheelmap wurde an dem Problem zu großer Änderungsdatensätze gearbeitet. Wer in OSM die Änderungen verfolgt, wird sicherlich von dem User wheelmap_visitor  gehört haben. Dieser Account wird benutzt um die anonymen Änderungen der Wheelmap in OSM einzupflegen. Technisch bedingt kann es dabei zu Änderungsdatensätzen mit einem sehr großen geographischen Fußabdruck kommen. Wodurch leider die Arbeit der User erschwert wird. Mit der Entwicklung von Marcus (User Roald-Linus) wird dem in Zukunft Abhilfe geschaffen.

Das nächste Hackweekend in Berlin wird erst wieder im nächsten Jahr stattfinden. Termine und weitere Details werden noch erarbeitet. Wer so lange nicht warten möchte, hat im Oktober die Möglichkeit nach Karlsruhe zum dortigen Hackweekend zu fahren.

 

Themen des WochenendesLars, Tobias, MarkusJan, Tom, Michael

Neuigkeiten vom 6. OpenStreetMap-Hackweekend im Büro 2.0

Neuigkeiten vom 6. OpenStreetMap-Hackweekend im Büro 2.0

Am letzten Maiwochenende 2015 trafen sich erneut Community-Mitglieder von OpenStreetMap in den Räumen der Neuköllner Bürogemeinschaft Büro 2.0 zum gemeinschaftlichen Arbeiten und Austausch. Bei der Vorbereitung haben Wolfram Schneider und Lars Lingner (beide Mieter im Büro 2.0) inzwischen Routine, selbst spontane Überraschungen  sind dabei kein Problem. So ging am Wochenende zuvor der Bürogrill kaputt und es musste kurzfristig Ersatz beschafft werden. Dank der hilfsbereiten Bürogemeinschaft war dies jedoch kein Problem.

In einer lockeren Arbeitsatmosphäre  und bei schönem Wetter wurden Diskussionen rund um die Themen Tagging und JOSM-Bedienung geführt. Wir haben zusammen den Render-Stack nach Anleitung von Switch2OSM aufgesetzt. Beim Team von BBBike.org ging es um Verbesserungen der Performanz z.b. beim Erzeugen der Extrakte. Gemeinsam gingen wir auch der Frage nach ob es eine Möglichkeit gibt, ein beliebiges Bild ohne Georeferenzierung, so auf einer Webseite einzubinden, dass es zoombar und verschiebbar ist. Mit Hilfe von OpenLayers oder Leaflet ist das problemlos möglich.

An einer Adressauswertung hat Christopher gearbeitet und beschreibt seine Arbeit selbst: “Wie bereits beim Hackweekend im Januar wurde weiter an der Adressauswertung (OSM-Address-DB) von OSM-Daten gearbeitet. In einigen Punkte wurde der Aufbau der Datenstruktur optimiert. In der Detailseite der Stadt (nach Auswahl von Land, Bundesland, Landkreis, Stadt) kann jetzt nach Ortsteil/Stadtviertel (admin_level>8) bzw. PLZ gefiltert werden. So wird nach Anwenden des Filters nicht mehr die ganze Stadt angezeigt, was die Seite somit übersichtlicher macht.

Der Programmteil zum Herunterladen aller Adressen wurde ebenfalls begonnen. So bietet die Anwendung die Möglichkeit für eine Stadt oder einen Landkreis alle Adressen, die in OSM verzeichnet sind herunterzuladen (CSV-Format). Diese können in beliebigen Anwendungen verwendet oder Auswertungen damit durchgeführt werden. Es werden alle in Deutschland relevante addr-Tags aufgelistet, die Koordinate der Adresse wird in den kommenden Tagen noch ergänzt.

osm-address-db mit angewandten Filter

Die Anwendung ist noch nicht veröffentlicht, dies ist aber vorgesehen wenn alle grundlegenden Funktionen implementiert wurden und das Design der Seite vorzeigbar ist. Die Seite belastet z.Z. noch sehr den Browser beim Öffnen von großen Städten wie Berlin. Diese offenen Punkte werden auf dem Sommercamp im Linuxhotel in Essen angegangen.”

Teilnehmerin Katie, sowohl aktiv bei OpenStreetMap als auch Wikidata, arbeitete an einer Android-App zum einfachen bearbeiten von bestimmten OSM-Geometrien. Da es sich noch um ein frühes Entwicklungsstadium handelt, gibt es noch kein öffentliches Repository.

Für Oliver wurde eine Europakarte im Format DIN A0 mit einer Druckauflösung von 300 DPI erstellt. Die Daten kommen selbstverständlich von OpenStreetMap und Natural Earth Data und das Ergebnis kann somit unter der freien Creative Commons Lizenz CC-by-SA zur Verfügung gestellt werden. Der Download der Europakarte ist ca 63 MB groß und es ist sinnvoll diesen auf einem Desktoprechner durchzuführen. Das Erstellen dieser Karte erfolge noch von Hand. In Kürze wird es auf print.mapwebbing.eu die Möglichkeit geben, Karten in dem Design selbst zu erzeugen. Auf dem Hackweekend wurde dafür u.a. an den dafür notwendigen Drucktemplates gearbeitet. Der letzte Schritt besteht in der Umsetzung des Deploymentsystems auf dem aktuellen Server, dafür war das Hackweekend leider zu kurz.

Europakarte OSM

Europakarte mit OSM-Daten, CC-by-SA, Durckformat DIN A0 bei 300 DPI

Wie bereits eingangs erwähnt, wurde auch der neue Kugelgrill eingeweiht. Denn bei Sonnenschein und gutem Essen kann man auch über diverse Themen fachsimpeln. Das nächste Treffen ist für September geplant, alle Infos dazu findet man wie immer im OSM-Wiki.

Teilnehmer bei der ArbeitOSM Hackweekend Mai 2015Der neue Grill mit GrillmeisterTeilnehmer bei der ArbeitTeilnehmer bringen auch leckere Getränke mit

Das 5. OpenStreetMap-Hackweekend im Büro 2.0

Das Jahr 2015 hat gerade erst begonnen, es ist kalt und nass draußen. Was liegt da näher, als die Zeit für etwas nützliches aufzubringen. An dem Wochenende vom 17. bis 18. Januar 2015 kamen zum wiederholten Male 10 Leute zum OpenStreetMap-Hackweekend im Büro 2.0 zusammen. Die Vorbereitung und Planung erfolgt routinemäßig im OSM-Wiki, wo jedes Hackweekend eine eigene Seite bekommt.  Ab Samstag 10 Uhr steht der Konferenzraum und auch die Infrastruktur wie Strom und Internet zur Verfügung. Unsere große Terrasse beherbergt derzeit ein Baugerüst, aber bei den aktuellen Temperaturen hatten wir sowieso nicht vor diese zu nutzen.

Wir beginnen immer mit einer kleinen Vorstellungsrunde. Dabei kann jeder ein paar Worte zu sich selbst und seinen Zielen für das Treffen erzählen. Die meisten der Teilnehmer kennen sich inzwischen, es kommen jedoch auch neue Gesichter dazu.  Jeder ist willkommen und kann ganz unkompliziert mitmachen. Während natürlich am Computer viel gearbeitet wird, nutzen andere die Zeit um über ein Thema zu diskutieren. Die persönliche Unterhaltung hat einige Vorteile gegenüber Foren oder Mailinglisten um schnell mal eine Idee vorzustellen.

Die meisten Teilnehmer kommen mit ihrer ganz individuellen TODO-Liste im Gepäck. Oftmals sind dies private Projekte, die sie schon einige Jahre begleiten und kontinuierlich weiter entwickeln. Bei diesem Treffen war es wieder eine bunte Mischung an Themen. Nicht jede Arbeit endet zwangsläufig in ausführbarem Code oder einer neuen Webseite. Es gibt auch sinnvolle und interessante Arbeiten, die nicht offensichtlich für jeden Nutzer sind. Für die Wheelmap hat Marcus an der Problematik zu großer Changesets gearbeitet. Für die Wheelmap-App und Webseite wird ein eigenes OSM-Benutzerkonto verwendet. Dadurch enthalten diese Changsets Objekte, die über die gesamte Erde verteilt sind und damit ein Monitoring sehr erschweren. Für die Lösung gab es mehrere Strategien, die jeweils getestet wurden. Jetzt wurde eine geeignete Umsetzung entwickelt, die in Zukunft den Fußabdruck eines Changesets deutlich reduziert.

Radfahrer, nicht nur in Berlin, kennen sicherlich das Projekt BBBike von Slaven Rezić. Es handelt sich um ein Routenplaner speziell für Radfahrer. Dabei werden Fahrbahnbelag, Ampeln und aktuelle Verkehrsinformationen bei der Planung einer Route berücksichtigt. Es gibt eine Webseite und auch eine offline Version für den heimischen Rechner. Konkret wurde hier an der Weiterentwicklung des Webfrontends gearbeitet und interaktive Layer in der Desktop-Version wurden verbessert.

Bei OpenStreetMap werden kontinuierlich viele Daten durch die Usern erfasst. Andere User analysieren diese Daten, um zum Beispiel Fehler oder Unstimmigkeiten aufzuzeigen. Es gibt bereits eine sehr gute Auswertung für Straßen und Hausnummern. Dabei werden amtliche Verzeichnisse, die für die Nutzung freigegeben sind, benutzt, um qualitative Aussagen zu einem Gebiet oder Region machen zu können. User Christopher verfolgt einen anderen Ansatz, in dem er die Daten bei OSM auf Plausibilität oder Konsistenz prüft und das Ergebnis auf einer Webseite bereitstellt. Weichen die Adressangaben einer Straße mit denen der anliegenden Gebäude von einander ab, so kann dies nun automatisch festgestellt werden. Eine automatisierte Korrektur ist hingegen nicht vorgesehen. Hier muss letztendlich der Mapper entscheiden, der nun gezielt solche Fehlerquellen abarbeiten kann. An der Veröffentlichung wird derzeit noch gearbeitet.

Die dritte Dimension ist auf einer Karte nicht immer einfach zu Visualisieren. Während eine simple Draufsicht heute jeder Benutzer als normal ansieht, bringen Onlinekarten, die Objekte in 3D darstellen immer wieder Stauen hervor. Auf OSMBuildings.org werden erfasste Gebäudeeigenschaften wie Fassadenfarbe und Höhe ausgewertet und im Kartenbild entsprechend gerendert. Sogar der aktuelle Sonnenstand findet Berücksichtigung und der Schattenwurf von Objekten wird entsprechend realistisch berechnet. Das Berechnen der richtigen Perspektive und Verzerrung ist nicht so trivial. An unserer Tafel erschienen mathematische Formeln und Skizzen und es entstanden Diskussionen, was für Probleme bei zusammengesetzen Objekten (z.B. Statue auf einem Sockel auf einer Anhöhung mit Treppe) entstehen können. Wenn die Perspektive nicht stimmt, kann das menschliche Auge dies sehr schnell erkennen. Bei optischen Täuschungen wird dies ausgenutzt. In einer Kartenansicht ist es eher verstörend. Deswegen werden die Methoden zur Darstellung immer weiter entwickelt und verfeinert.

Es konnten erfreulicherweise auch wieder neue Teilnehmer begrüßt werden, die sich erstmal einen Überblick verschaffen wollten oder Kontakt zu anderen OSMern gesucht haben. In diesem Jahr wird es noch zwei weitere OSM-Hackweekends im Büro 2.0 geben und zwar am 30./31.05.2015 sowie 05./06.09.2015. Wem Berlin zu weit weg ist, der kann auch das Hackweekend in Karlsruhe besuchen, der nächste Termin dort ist am 21./22. Februar 2015. Veranstaltungen rund um OpenStreetMap finden sich im Kalender im OSM-Wiki dessen Feed sich auch eine geografische Region beschränken lässt.

Ein großer Dank geht an das Büro 2.0, für die freundliche und unkomplizierte Zurverfügungstellung der Räume und Infrastruktur. Herzlichen Dank auch an den FOSSGIS e.V. der die Verpflegunsaufwendungen übernimmt.

 

 

B20 Knowledge Space: Erzeugung von Karten für den Großformatdruck auf der Basis von OpenStreetMap

Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe B20 Knowledge Space:

Lars Lingner: Erzeugung von Karten für den Großformatdruck auf der Basis von OpenStreetMap

Onlinekarten sind interaktiv und mobil einsetzbar. Einige Onlinedienste bieten eine Exportfunktion, so das prinzipiell auch ein Ausdruck möglich ist. Für einen Großformatdruck ist die Auflösung jedoch ungenügend. Die Technik zur Erstellung von hochaufgelösten Karten ist die gleiche, wie für die Onlinekarten. Lediglich einige Schritte in der Prozesskette müssen angepasst werden.

Dieser Vortrag gibt einen Einblick in das Gesamtsetup und zeigt, an welchen Stellen Modifikationen erforderlich sind. Außerdem wird ein Ausblick gezeigt, wie eine Weiterentwicklung aussehen könnte.

Über Lars Lingner:

Lars Lingner beschäftigt sich seit ca. 2002 mit der Verarbeitung und Aufbereitung von Geodaten. Als Freiberufler ist er seit 2008 mit dem Namen mapwebbing präsent und erstellt interaktive Kartenanwendungen basierend auf Open Source GIS und Open Data. Das Spektrum reicht von Beratung und Planung über Entwickling bis hin zur Wartung und Schulung.

Kontakt: http://www.lingner.eu

Der Vortrag findet statt:

Büro 2.0, Konferenzraum im 1. Stock
Mittwoch, den 12. Dezember 2012, 19:00-20:00 Uhr
Weigandufer 45
12059 Berlin

Die Teilnahme ist kostenfrei. Wir freuen uns auf Euer Kommen.